26 May 2005

Tag 34 - Back to LA again

Tag 34 - Back to LA again | 23.05.05

Ich glaube ich erwähnte es bereits, dass meine Rundreise im Grunde zu Ende ist - auch wenn mir noch gut zwei Wochen bleiben. Aber heute ist auf jeden Fall die Fahrt nach LA angesagt. Gut sechs Stunden Autofahrt. Juche. Da ist es schon praktisch, wenn man nicht alleine reist und sich damit beim Fahren abwechseln kann. Viel entspannter und unteraltsamer. So wie ich nicht alleine reise. Wilson begleitet mich, seitdem ich ihn vereinsamt aus dem Wasser gezogen habe. Und heute darf Wilson zum ersten mal Auto fahren. Wilson ist ein prima Kerl. Er kann echt gut zuhören und wenn uns langweilig ist, spielen wir zusammen Ball.

Zum zweiten mal beim Motte 6 ausgecheckt, nochmal zum Starbucks vom Vortag zwecks Frühstücksreisestärkung, nochmal die Route überprüft und los gehts. Der Weg besteht fast nur aus Interstate 5, ist also nicht allzu schwierig.


Bevor es losgeht: Caramel Frapuccino und Low Fat Cranberry Muffin.

Bei meinem ersten Restarea stop streichelte ich wieder einen der Automaten mit einem Dollarschein und heraus kam mein so geschätztes, eiskaltes Dr. Pepper. Ein anderer Automat spendierte mir gegen Bares so ne art Müsliriegel. Obwohl es sehr warm war (über 30°) ließ ich das Verdeck zu. Ich glaube beim letzten mal hab ich mir nen kleinen Zug am Hals geholt.

Nach zwei weiteren Pausen unterwegs - um das wieder mal lästig gewordene koffeinhaltige Getränk mit Karamelgeschmack zu entlassen - war ich schon in der LA Area und damit unvermeidlich im Stau. Mein Tank neigte sich der Leere zu. Die ersten drei Ausfahrten hatten so viel Rückstau, dass ich keine Lust hatte, dort runter zu fahren. Kriechtempo. Nerv. Was sagt dir Uhr? Sieben. Naja, egal. Radiowerbung. Hier (wie auch bei uns) teilweise sehr lustig, aber meistens doch nervig, zumal es hier viel zu viel davon gibt. Aber - das kann ich nicht unerwähnt lassen - danke lieber FOX Sender. Ohne den Hinweis, dass heute Abend das Finale von "24" ist, hätte ich es total verpennt! Noch eine Stunde bis dahin und Stau soweit das Auge reicht. Und getankt hab ich auch noch nicht und ohne werde ich nicht ankommen. Ich werde die nächste Ausfahrt nehmen, egal wieviel Autos mir den Weg versperren. Ach guck mal einer an. Das ist ja die Auffahrt, bzw. Ausfahrt nach Venice Beach. Genau hier bin ich vor 25 Tagen auf den Highway aufgefahren als ich meine Tour startete. So schließt sich also der Kreis (bin ja jetzt von der anderen Seite gekommen).


Das war nun meine Tour. Laut Routenplaner 2500 Meilen, ca. 4000 km.


So langsam sollte ich tanken...


Was leichter gesagt als getan ist...

Eine Shellibar befand sich direkt hinter der Abfahrt. Und für die Leute, die das noch nicht wissen. Hier wird nicht ganz so getankt wie bei uns. Vorfahren, tanken, bezahlen ist nicht. Vorfahren, Kredit- oder EC-Karte in die Zapfsäule, Tanken. Wenn man keine Karte hat oder Bar bezahlen will, dann muss man erst rein, Geld oder Karte hinterlegen und dann tanken. Misstrauen ist gut, Geldsicherheit ist besser. Wollte ich nur mal erwähnt haben. Nach dem Tanken schleunigst wieder auf die Staubahn und weiter Richtung Costa Mesa, wo ich mein Zimmer gebucht habe. Zum Glück ging der Stau nicht mehr allzuweit, so dass ich mit 65 Meilen pro Stunde über die Autobahn in Richtung Jack Bauer fegte.

Doch was ist das? Hunger? Meine Kenntnisse auf diesem Gebiet gaben mir zweifelsfrei recht. Das ist Hunger. Kein Wunder, war das letzte Mahl doch länger her und nicht sehr ausgiebig. Ok. Während ein Auge auf den Verkehr achtete, suchte das andere nach einer Nahrungsquelle und machte unzählig viele aus. Aber erstmal ins Hotel - es sind schon viele an Serienmangel gestorben, aber es ist noch keiner Verhungert - oder so. Man muss Prioritäten setzen. Schnell eingecheckt. Ja, Pool ist da hinten und schön, ich bin zum ersten mal hier, Frühtück, jaja, herzlich willkommen. GIB MIR DEN SCHLÜSSEL! Danke. Ins Zimmer, Fernseher an. Noch 10 Minuten. Das schaff ich. Gegenüber ist ein "Del Tacco" der mir helfen soll Priorität zwei zu befriedigen. Ins Auto, über die Kreuzung. Drive-Throuh is voll und ich kenn die Karte eh nicht so. Mit quitschenden Reifen steuere ich den Parkplatz an, während ich mit einem Fuss schon aus dem Auto raus bin. Mit einem Schritt bin ich an der Tür, mit einem weiteren an der Theke. Menu 12 please - egal was das ist. Schnell - eine Rakete mit Atomsprengsatz rast auf eine Großstadt zu, wer weiss wie lange wir noch Zeit haben - sage ich ganz nach Jack Bauer manier. Ich sehe, dass Menu 12 ein Burito und ein Tacco mit Chicken ist. Prima. Ich entreisse ihm den Becher den er mir hinhält, fülle ihn mit Sprite und lasses schon mal meinen Motor vom Auto laufen. Nach einer Minute wirft er mir die Tüte mit Essen wie ein Football quer über den Parkplatz zu. Ich fange das Paket und lande einen Touchdown. Matsch.

Im Hotel fängt die Serie gerade an, als ich zur Tür hereinkomme. Ist das ein Timing oder was?! Für mich ist die Welt damit schon gerettet. Ich geniesse nun zwei Stunden 24-Finale und das Del Locco Tocco Tacco Essen. Irgendwie muss das unterwegs geschrumpft sein. Auf dem Bild sah das alles viel größer aus. Zwei Bissen Tacco und drei Burito. Nicht viel, aber genug. Waren ja noch vier Pommes dabei.

So, der Abend ist gelaufen. Ich fühle mit Jack und bin froh, dass die USA solche Helden wie ihn hat.

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