20 May 2005

Tag 30 - Sunnyvale

Tag 30 - Sunnyvale | 19.05.05

Meine Verabredung war erst für den Abend um 7pm. Für mich also massig Zeit um dort hinzufahren, ins Hotel einzuchecken und die Gegend zu erkunden. Mit anderen Worten, kein Grund Früh aufzustehen. Nun aber erstmal die ausführliche Erklärung, mit wem ich mich warum treffe.

Bevor ich meine Reise antrat, habe ich mich auf einer Seite für Betatests eingeschrieben. Dort gibt man an, welchen Computer man hat und welche Erfahrungen mit welchen Spielen. Die Firma sucht sich danach aus, wer für einen Betatest (also ein Spiel welches noch nicht fertig ist und das auf Fehler untersucht werden soll) in Frage kommt. Kurz nachdem ich meine Reise antrat bekam ich eine Mail mit den Infos und um welches Spiel es sich handelt. Ich hab mir das runtergeladen (indirekt, danke Fix) und auch ein paar Fehler in deren Datenbank eingetragen. Als ich mich einmal nicht in die Datenbank eintragen konnte schrieb ich dem Admin eine Mail und erwähnte, dass ich aufgrund meiner Tour durch die USA nicht soviel Testen kann wie geplant. Darauf hin fingen wir an uns über das Reisen, die Länder und Ähnliches zu unterhalten. Irgendwann kam mir die Idee, ihn zu fragen wo die ihren Sitz haben und das ist in San Jose, genauer gesagt Sunnyvale. Warum nicht mal treffen? Das Thema interessiert mich sehr (ich verweise hier gerne nochmal auf mein Hobby Fehler im Film). Daher spontan (ich war ja nicht soo weit weg) dieser Weg zurück.


Ein ganz unleckeres Teil (Scone) und Java Chip Frappucine (lecker).

Als ich das Motel verließ war es heißte 28° C und ich wusste, dass ich auf kleinen Highways unterwegs bin. Also konvertierte ich das Auto in ein Dachloses und ließ mir den Wind um die Ohren blasen. Vor mir lagen ca 3,5h fahrt. Noch ca einer halben Stunde schwenkte ich über eine Tankstelle, füllte das Auto und holte mir wieder eine eiskalte Dr. Pepper. Saugeil. Nach einer weiteren Stunde quengelte Dr. Pepper unaufhörsam, nun in die entgültige Freiheit entlassen zu werden. Restareas gestalten sich aber auf dieser Strecke gar nicht, dafür gibt es zu viele Abfahrten. War mir aber zu unsicher, wer weiss wie weit ich da noch fahren muss undsoweiter. Ich hielt weiterhin ausschau nach einem Rastplatz. Mein Blick wurde dessen nicht fündig. Dafür drohte mir Dr. Pepper nun, dass wenn ich ihn nicht freiwillig entlasse, er sich mit Gewalt den Weg freikämpft. Ich wollte mich nicht erpressen lassen und nahm den Kampf auf. Unter diesem Druck nahm ich die nächste Ausfahrt, mit dem Ziel den nächsten Baum oder Grashalm anzusteuern. Gelandet bin ich bei einem Cafe/Imbiss. Mexikanisch. Keiner drin ausser mir. Darf ich mal Restroom. Ja, da hinten. Phuschwitzschnellhin. Ich winkte Dr. Pepper nochmal zum abschied "Wir sehen uns eh bald wieder" und ging erleichert wieder raus. Da ich inzwischen Hunger hatte, bestellte ich mir dort ein Ei-Sandwich zum Mitnehmen. Dort essen war mir irgendwie nicht gehäuer, bzw. zu unangenehm. Ich bekam eine Schachtel mit zwei Scheiben Toast und dazwischen Salat mit Eipampe. Drum herum noch mehr Salat und ganz bisschen Schinken.

Am Himmel machten sich Wolken bemerkbar und es tröpfelte. Uncool. Es regnete leicht. Obwohl Dachlos bekam ich keinen Tropfen ab. Nutzte aber dennoch die nächste Ausfahrt, um an einer Ampel das Dach zu schließen. Ich musste 10 Minuten Umweg fahren, um wieder auf die Autobahn zu kommen. Seltsam, aber ich bin froh sie überhaupt wieder gefunden zu haben.

Obwohl nicht mehr weit vom Ziel entfernt, hielt ich es nicht mehr aus, ohne Essen weiter zu fahren. Also Schachtel in die linke Hand, Sandwich in die Rechte, Lenkrad ins linke Knie. Welch wohltat. War gut im Geschmak und Hunger killen. Eine Hälfte sollte erstmal genügen. Ich stellte die Schachtel wieder zurück in die Tüte und schaute an mir herab. Dort konnte ich eine schneckenschleimähnliche Spur verfolgen. Von meinem T-Shirt über den Gurt zurück auf das T-Shirt, meine Hose, den Sitz (rechts), über die Mittelkonsole und unter den rechten Sitze. Ups. Ist mir wohl ein kleine Stück Ei aus einer Zahnlücke gefallen. Vielleicht sollte ich den Wagen mal reinigen (lassen).

Am Hotel eingecheckt, mich darüber aufgeregt, dass die 10$ mehr für einen Raum haben wollen, der über einen Internetanschluß verfügt und erstmal meine ganzen Sachen wieder sortiert. Ach, unterwegs hab ich vorher noch an einem Supermarkt zwecks Getränkeauffüllen halt gemacht.

Kurz vor sieben machte ich mich dann auf den Weg zum Irish Pub, welches nicht weit weg vom Hotel ist. Er wusste zwar wie ich ausseh, ich aber nicht wie er (hab ihm Bilder geschickt). Zu dem englischen Bier (oder war es Irisch?) aß ich Fisch und Chips, er nichts. Wir quatschten über dies und das - sehr nett. Er erzählte mir einiges über die Firma in der er arbeitet und was der Beruf so mit sich bringt. Wir redeten übers Reisen, die Kulturen und alles was dazu gehört.

Später setzten wir uns an die Bar und lauschten den Möchtegerncomedians, welche dort irgend etwas von sich gaben. Alle fünf Minuten kam ein anderer auf die "Bühne" (ja, es war Comedienabend) - es hörte aber kaum jemand zu. Deprimierend. Für alle irgendwie. Neben mich setzten sich zwei Mädels und wir kamen ins Quatschen (wie das an einer Bar halt so ist). Zwei Schwestern, wobei die eine mit einem Iren verlobt ist, aber etwas so schlimmes vorgefallen ist, dass sie darüber nicht reden möchte. Aber besaufen will sie sich. Aus frust. Mir fällt jetzt gerade auf, dass ich dann nicht unbedingt in eine Irische Kneipe gegangen wäre. Naja, die Bar war alles in allem zum Glück nicht so voll und dass man drinnen nicht rauchen darf find ich super angenehm. Es gab viele interessante Gespräche, wobei ich diese aber für mich behalte :)

Ich-hab-Deutsche-Vorfahren-Piers (der mit dem ich mich getroffen hab) wollte sich eigentlich schon läääängst auf den Weg gemacht haben (es war kurz vor Mitternacht), aber anscheinend gab es da etwas, das ihn daran gehindert hat. Ein innerer Trieb oder so :) Um 2h wurden wir dann alle auf die Straße geschmissen. Wir (die Mädels und wir Jungs) tauschten Telefon-, bzw. Handynummern aus, vielleicht kann man ja am nächsten Tag was zusammen machen. Oder am WE, mal sehen.

Mein Hals kratzte schon vom lauten Unterhalten und ich wusste, am nächsten Tag werde ich mehr Brummen als Sprechen. Egal. Es war ein sehr schöner Abend. Ihr furh Mein-Bruder-heißt-Luke-Pier nach Hause und dann ins Hotel. Für den nächsten Tag hatte ich nichts vor, ausser ausspannen. Mal sehen was das Schicksal als nächstes für mich bereit hält.

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