10 July 2005

Tag Y

Ja, ich lebe noch. Ich weiss, ich weiss, ich habe hier lange nichts von mir hören lassen. Hab aber auch lange keiner mehr ein Kommentar abgegeben :p

Also meine Erkältung (welche ja eher ein Virus war) ist schon längst wieder weg und seit dem bin ich von sowas zum Glück auch verschont geblieben. Ich bin immer noch in dem Haus von den Jungs und genieße jeden Tag. Auch wenn ich der eintige bin, der nicht arbeiten muss, hat irgendwer immer frei, so dass wir etwas unternehmen können. Und da hier alle sehr Spaßorientiert sind, haben wir diesen auch dabei.

Mein Rückflug ist nun mit "Wolle-Rose-kaufen" Air India gebucht. 700 US-$ - das Günstigste was ich kriegen konnte. Umsteigen in FFM mit einer Stunde aufenthalt. Am 18.07. gehts los, am 19.07. kommt ich dann in München an. Wer auch immer meinte, ich hätte am 15.07. wieder zurückgemusst, rechne das bitte mal vor. Ich komme auf den 18.07. Am 20.04. bin ich von München aus los. *AutschwiedieZeitvergeht*.

Mein Tag gestaltet sich durch spät ins Bett gehen (bedingt durch die späte Arbeitszeit der Jungs), Besuchen des Schwimmingpools (hin und wieder), Essen gehen und hier und da was unternehmen. Letzte Woche waren wir auf einem Festival und ca. einmal pro Woche gehts in Kino. Vorgestern beim Italiener futern - interessant. Im großen und ganzen doch viel Ähnlichkeit mit unseren. Witzig ist es aber einem Asiaten dabei zuzusehen (und -hören), wie er Spaghetti ist. Hihi... auf die asiatische Variante halt. Kopf über den teller und dann reinschlürfen.

Soweit mal mein Lebenszeichen. Mehr gibt es wieder, wenn ich zurück bin.

Bis dahin hier ein kurzer Einblick in die Wohngemeinschaft.


Das "Spielzimmer". Der Laptop rechts ist meiner.


Das Wohnzimmer. Die hintere ist meine Schlafcouch.


Die umfunktionierte Garage.


Fernseher zum Zocken (GameCube oder X-Box), sowie Jasons Schlafcouch (rechts) oder meine (links) wenn es mal wieder zu fr�h und damit zu hell geworden ist.


Die unscharfe und in diesem Fall aufgeräumte Küche.


Blick auf die Nachbarschaft.

19 June 2005

Tag X

Ja, ich lebe noch. Mir geht es gut. Sehr gut sogar. Und zwar so gut, dass ich noch länger bleibe. Wie lange weiss ich noch nicht. Aber ich kann hier bei den Jungs wohnen und das nutze ich noch ein wenig. Ich versuche mir bald etwas Zeit zu nehmen um zum einen mein Blog noch zu Ende zu bringen und zum anderen um hier mal ein bisschen was über die Gegend zu erzählen.

10 June 2005

Tag 43 - Hals-, Kopf-, und Gliederschmerzen

Tag 43 - Hals-, Kopf-, und Gliederschmerzen | 01.06.05

Ich kann mich nicht erinnern, einmal in dieser Nacht aufgewacht zu sein. Das war ein Nonstop-Sleep. Ein Blick auf die Uhr. Vierzehn Stunden schlaf. Ich liebe das. Da fühle ich mich gleich - zumindest mental - besser. Der Traum - oder einer davon - den ich gerade hatte, ist mir noch so lebhaft vor Augen, als wäre das alles wirklich passiert. Unglaublich, was ich manchmal für einen Dumpffug träume. Das sind Stories, die würde ich mir in den kreativsten Phasen meines Schaffens nicht ausdenken können. Aber da es so ein komisches Zeug war, behalte ich es für mich. Ein bisschen Privatspähre brauche ich ja auch noch ...

Kopfschüttelnd, bedingt durch diese Erkenntnis stehe ich auf und versuche wieder meine Nase erfolglos zu leeren. Aus dem Hals kriege ich mehr raus, tut dafür aber irgendwie mehr weh. Ich bereite mir ein Frühstück. Sieht irgendwie anders aus als sonst.


Mein Frühstück: O-Saft, O, Banane, Erkältungstee, Medikamente.

Zum Glück hatte ich am Abend vorher noch das Schild "Stör' mich und ich werd sowas von böse" rausgehängt. Housekeeping kommt mir heute sowas von nicht rein. Den Tag über verbringe ich entweder auf dem Bett dösend, schlafend, lesend oder mit Laptop auf dem Schoß. Zwischendrin mache ich mir Tee, esse Obst, Instant Nudelsuppe. Alles verläuft sehr träge. Die Packung extrastarke Kleenex die ich mir gestern gekauft habe, ist schon zu 2/3 leer. Aber in dem Hotel gibt es zum Glück noch eine, wenn auch von diesen hauchzarten.

Sonst gibt es echt nix aussergewöhnliches zu berichten. Jeder möge, wenn er das nächste mal Krank ist daran denken, dass es mir in dem Moment genau so ging. Einfach nur beschissen. Ich schlucke weiter die Pillen, schlafe, döse, löse. Der Tag geht erstaunlich schnell rum. Kriege ich überhaupt was davon mit? Ich fürchte, dass ich Nachts nicht schlafen kann, wenn ich den Tag über schon so viel penne. Daher stehe ich zwischendrin auf, setze mich an den Tisch. Meine Nase, immer wieder die Nase. Putzen, putzen, weg damit. Tief luft holen - und jetzt hau ich aber alles raus hier. Erfolglos. Ein seufzer. Egal, das geht schon wieder vorbei, sage ich mir. Mentale Besserung rede ich mir ein. Was soll ich sonst machen? Tee, Obst, Schlaf.

So gegen Mitternacht merke ich, dass diese Befürchtung fürchterlich unfruchtbar ist. Ich schlafe schnell und bedingungslos ein.

(Kleiner Einschub)


Wetterfoto. Der Sonnenschein kommt hier nicht so rüber.

08 June 2005

Tag 42 - Husten, Schnupfen, Heiserkeit

Tag 42 - Husten, Schnupfen, Heiserkeit | 31.05.05

Hust, röchel, keuch. Langsames aufstehen. Orientieren. Augen zusammen kneifen. Blick nach links, Blick nach rechts. Verdammter Halsschleim. Erstmal Nase putzen. Total dicht. Kommt nix raus, hat sich alles gut vergraben. Neun Uhr und ich bin wach. Verdammte Hacke. Zu hell zum weiterschlafen. Ich stehe auf, lege meine über fünfzehn Jahre alten, aber immer noch wie neu aussehenden Schlafsack zur Seite und watschel zu den Computern. Dixon, moin. EMails and so on.

Knapp zwei Stunden später schaue ich mehr auf den Boden, als auf meinen Bildschirm. Ich schlurfe wieder zur Couch, schmeisse meinen Schlafsack drauf, mich dort rein und schlafe wieder ein. Weitere zwei Stunden später werde ich sanft durch das Gelächter der Jungs geweckt. So, nun geht es mir etwas besser. Naja, ich sage mal, es geht mir nicht mehr ganz so schlecht. Die Hotels sagen meistens, dass man ab 3 Uhr einchecken kann. Wenn ein Zimmer frei und fertig ist natürlich auch schon früher. D.h. so langsam kann ich mich auf den Weg machen. Ich schaue mir also die Duschbrause aus unmittelbarer Nähe an, bringe meine Kleidungsstücke in eine enge Position und verabschiede mich von den Jungs. Als erstes fahre ich wieder zum Supermarkt und decke mich dort mit noch mehr Medizin, Obst, Tee (for cold), Honig und Getränken ein. Dann zum Ramada Inn - auf direktem Wege. Konzentrationsmangel. Schwäche. Aber das schaffe ich noch.

Am Desk steht wieder der Waschlappen. Na toll. Nicht ein lächeln. Das nächste mal werde ich ihn darauf ansprechen. Jetzt bin ich zu fertig. Ich will nur noch ins Bett und nix tun. Gib mir Zimmer, gib mir Schlüssel, gib mir Promotion-Code fürs Internet. Auto umgeparkt, Rucksack raus, Zimmer rein. Endlich. Ich lasse alles auf den Boden fallen - inkl. meiner Klamotten - ziehe die immer so in den Bettschlitz festgesteckten Bettdecken zur Seite und lasse mich fallen. Aaaahhhhh, welch Wohltat. Ich liege auf dem Bauch, strecke alle Viere von mir und schlafe ein.

Drei Stunden später wache ich auf. Hust, röchel, keuch. Ich benutze die Kaffeemaschine um Wasser zu kochen. Lasse diesmal aber erst zweimal das Wasser durchlaufen ohne es zu benutzen. Ich will ja Tee und nicht Kaffeetee. Dann lese ich mir die Beschreibung von den Tabletten nochmal genau durch und nehme zwei davon. Ich krieche zurück ins Bett und stelle den Tee auf mein Nachttischchen. Hach, welch wohltat. Manman, mir geht es den Umständen entsprechend echt gut. Saugemütliches Bett. Lecker guttu Tee. Ich lese etas in dem "Mad" Heftchen, welches ich mir vorhin gekauft habe. Nach 40 Seiten lege ich es wieder zur - und drehe mich auf die Seite, um kurz darauf wieder einzuschlafen.

Zwei Stunden später wache ich wieder auf, koche mir wieder ein Tee und mache mir eine Instant Nudel Suppe die ich schon länger mit mir rumschleppe. Dazu noch eine Orange und eine Banane. Gebt mir Kraft. Ich widme mich meinem Laptop, fluche über das scheiss Internet dort weil es dauernd die Verbidung verliert und verbringe immer wieder am Tisch sitzend oder auf dem Bett liegend lesend meine Zeit. Um 22 Uhr nehme ich zwei weitere Tabletten (die Nacht-Version), koche mir einen weiteren Tee und kloppe ordentlich Honig dort rein. Noch ein paar Seiten Mad und schon falle ich in einen wohlwolligen Schlaf.

Tag 41 - Memorial Day

Tag 41 - Memorial Day | 30.05.05

Ich zähle mich wirklich nicht zu den Jammerlappen dieser Nation, aber hin und wieder geht es einem halt nicht so gut. Mir geht es irgendwie nicht so gut. Ich hab zwar tief und fest geschlafen, aber auch genug? Ich schärfe alle meine Sinne um diese Frage zu beantworten. Die einzige passable Antwort die ich mir geben kann lautet: Ich glaube nicht. Also drehe ich mich nochmal um und schlafe weiter. Da ich ja hier im Flurwohnzimmerhalbküche schlafe, ist es Morgends schon recht hell. Kommt doch von überall irgendwie Licht rein. Zu meinem Glück schlafe ich nochmal ein.

Als ich aufwache sind alle schon längst wach. Ein weiterer Besuch hockt an Dixons Rechner und zockt. Jason, Evan und Dixon machen sich auf zum Pool. Dixon auf einmal ohne Haare und ohne 3 Tage Bart. Alles wegrasiert. Er wollte mal sehen, wie das so aussieht. Ja, kenne ich - antworte ich ihm. Zum Pool? Nein, das brauche ich jetzt noch nicht. Zum einen fehlt mir die Lust, zum anderen - was aber irgendwie direkt damit zusammenhängt - ist draussen so ein kraser Sonnenschein, dass es mich nur so wegbrutzeln würde. Ich bleibe also.

Die Jungs sind alle in voller Feiertagslaune und haben sich für heute wohl so einiges Vorgenommen. Es ist zwar schon Mittag oder kurz danach, aber für meine Bescheidenheit nach wie vor zu früh zum Trinken. Josh und der neue Besuch (Namen vergessen, daher nenne ich ihn ... Mike), also Mike und Josh gehen in den grossen Pokerraum, stellen zwei kleine Klapptische gegenüber hin und spielen "Bierball". Jeder hat fünf Becher mit Bier vor sich stehen. Dann wird abwechselnd ein kleines Bällchen geworfen. Wenn man bei dem anderen in einen Becher trifft, muss dieser ihn austrinken. Auf ex - eigentlich. Es dauert also gar nicht lange und die beiden haben schon mächtig einen im Tee. Partylaune und immer wieder lustiges, lautes Gegröhle. Ein Mädel kommt zur Tür hereingeschneit. Cherry. Die Ex von dem der gestern mit seiner Freundin da war. (Diese alle, sowie James und Jason und 30 weitere % der Bevölkerung hier sind übrigends asiatischer Abstammung). Sie wird dann auch ziemlich schnell verdonnert an dem Spiel teilzunehmen. Allerdings trinkt sie kein Bier sondern ihr eigenes, mitgebrachtes Zeugs. Irgendwas Wein-misch-mässiges. Und sie trinkt nicht auf Ex, sondern nur hier und da ein Schlückchen. Mike dafür um so mehr. Schon bald stellt er fest, dass er 20 Bier getrunken hat. Und wir erst zwei (also ich ja noch gar keins) und wir daher 18 hinter her sind. Alles klar.


Evan versucht in Mikes Becher zu treffen.

Die Jungs kommen vom Pool wieder und stellen fest, dass sie wohl etwas zu lange in der Sonne gelegen haben. Nicht weniger das Gefühl gegrillt zu werden, dürft das Fleisch gehabt haben, welches nämlich tatsächlich auf selbigen landete. Dazu gab es Salat, Pommes und Fingerfood: Keckse mit Salami und Käse. Lecker.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier ein falscher Eindruck von den Jungs und meinem Aufenthalt entsteht. Ich find die Jungs nicht nur cool, es ist auch ne klasse Gegened und es ist total Spaßig. Wollte ich nur nochmal gesagt haben.

Also es wurden weiter Spielchen gemacht, bei denen Josh und Mike sich immer wieder lauthals umarmten, wenn sie in einen Becher trafen. Evan und James sind zur Mittagspause Heim gekommen und werden sogleich zum Bierball herausgefordert. Evan sagt wörlich sowas wie: Ey, der ist doch schon total dicht. Das gewinnen wir locker. James lässt sich nicht drauf ein und verzichtet. Evan - ich erinnere nochmal - der beim Pokern nicht einen Stich gemacht hat, tritt allein gegen ihn an. Ich glaube er hat einen Becher getroffen und durfte seine alle wegexen. Mühahaha-mjam-mjam. Aber um das Ganze mal ein wenig zu entkräften - es handelte sich hierbei um Coors Light. Da hätte man genausogut Leitungswasser nehmen können und ein bisschen Hefepulver druntermischen. Ich glaube das hat ungefähr den selben Alkoholgehalt. Nach dieser Runde war dann Cherry und Jason dran. Ich ahnte es irgendwie. Der Junge trinkt sonst eigentlich gar keinen Alk. Trotzdem verliert er und Cherry immer wieder und trinkt so zwei oder drei Becher. So entstehen Kopfschmerzen auf halb freiwilliger Basis.

Genug der Saufspielchen, es gibt etwas Pause. Interessant, wie schnell man wieder nüchtern werden kann. Zur Erholung hält der Game Cube her, an dem vier Leute gegeneinander zocken. Ich schaue ein wenig zu. Ryan und Josh machen irgenwas mit den Karten. Wir später auch. Erstmal stink normales Romee. Ne, doch nicht so stink normal. Eher so die Einsteigervariante. Obereasy. Zu einfach zum Erklären. Ich mache Handromee *nagnagnag*. Danach ist Pokern angesagt. Just for fun. Geht klar. Da ich da ja immer noch nicht so fit bin, helfen mir immer mal wieder die Leute, die gerade nicht mehr im Spiel sind oder nur zuschauen. Meistens hab ich gar keine Frage, sondern will nur überlegen, was ich mache. Ich bekomme aber trotzdem gute Tipps. Einem dieser Tipps als Folge denkt Ryan, dass ich jetzt nur Bluffe. Ich bin mir wiederum sicher, dass er das tut und wir reizen und hoch. Ich gewinne. Einer weniger. Nach und nach sammel ich eine menge Chips, bis nur noch Josh und ich übrig sind. Ich bin eindeutig in der besseren Position, da ich mehr Kohle habe. Er ist "all in", was heisst, er setzt alles und wenn er gewinnt, bekommt er seinen Einsatz nochmal zurück. Oder er verliert alles. Ich gehe darauf ein. Die Karten werden offen hingelegt und weitere aufgedeckt (ich erkläre das jetzt aber nicht genau, das wäre etwas zu viel). Aber in dem Moment wo ich sagte "ok" - war klar, dass er nur bluffte. Ich gewinne :) YEAH! Mein erstes Pokergame gewonnen. Jipieh! Nicht erwähnen tue ich jetzt, dass alle schon was getrunken haben (ausser mir). Damit würde ich ja nur meinen gloreichen Sieg herunterspielen. Gewonnen, gewonnen! Sauber. Und die haben soviel Poker im Blut, da macht auch das bisschen Hefewasser nix.


Dixon, Josh, Cherry, Pokern.

Draussen ist es schon dunkel. Dixon sagt, dass er wieder zum Pool möchte. Klar, warum nicht. Jason, Cherry, Josh und meine wenigkeiten machen sich auf den Weg. Da wird mir dann erst richtig klar, was für eine geile Gegend das hier eigentlich ist. Wir ziehen unsere Badehosen an, schwingen ein Handuch über die Schulter und machen und sonst nur noch mit einem T-Shirt bekleidet auf den Weg. Barfuss und hinten zur Terasse raus laufen wir los. Der Pool ist ein kleines Freibad, ca 100 Meter entfernt. Ich schätze mal dass es für 50 Leute gedacht ist. Ein ca. 25 Meter Becken und nebenan noch ein Einer und Dreier. Separat ein Kinderbecken und ein Whirlpool. Das ganze ist Abgesperrt, aber als Anwohner bekommt man eine Magnetkarte, mit der man dort dann kostenlos reinkommt. Also man kommt nur mit der Karte dort rein. D.h. das ist eine Anlage für die Anwohner und nur für die Anwohner. Rund um die Uhr benutzbar. Drum herum ein ganz klein wenig Wiese und Liegen, dann eine Mauer und nochmal mehr Wiese. Überdachte Tische, Stühle, Grill. Die Amis wissen wie das geht. Einfach nur geil. Das Becken ist beheizt und alle bis auf Cherry gehen baden. Sie ist nur zum Zugucken mitgekommen. Dixon, Josh, Mike und ich springen vom 3er. Josh macht coole, waghalsige Sprünge. Das hat er wohl schon öfters gemacht. Hemmungslos versuchen wir ihm ein paar Sachen nachzumachen und jeder Sprung von uns wird mit einem lauten "Fuck, that hurts"... "Aaaaautsch" usw. begleitet. Bei meinem Vorwärtssalto lande ich voll auf der Seite und auf dem Gesicht. Yeha. Schön, wenn der Schmerz nachlässt. Jason springt nicht mit. Dafür sitzt er am Beckenrand. Er überlegt, ob er sich den Alkohol nochmal durch den Kopf gehen lassen soll. Entscheidet sich aber dagegen. Dafür geht es ihm halt nicht so gut. Mike stellt sich Rückwärts auf den 3er. Ey, das wollte ich auch machen. Er sagt, dass das n scheiss Gefühl ist. Aber dann springt er, dreht sich dabei ganz witzig und langet irgenwie quer, alle viere von sich gestreckt im Wasser. Pha, ich auch. Ich stehe Rückwärts am Dreier. Geil. Angst. Bewusstsein, da bist du ja. Ein scheiss Gefühl. Aber hey, ich bin aus 500 Metern Höhe aus einem Hubschrauber Bungee gesprungen, dann werde ich ja wohl aus 3 Metern ins Wasser hüpfen können. Nicht nachdenken, einfach machen. Ich hole leicht Schwung mit den Armen und springe nach hinten in die Höhe. Es ist dunkel, ich weiss nicht mehr wo oben und unten ist. Platsch. Wasser. Ich habs getan! Was ein tolles Gefühl, seine eigene Angst zu überwinden. Im Nachhinein erscheint das dann so einfach gewesen zu sein. Ein Moment, eine Entscheidung, fertig. Done.

Ich schwimme zum Beckenrand, gehe zum Turm und frage im Vorbeigehen Josh, der inzwischen aufgehört hat nachdem er sich mehrfach seine Nüsse am Wasser stiess, ob mein Sprung nicht eigentlich gar nicht so schlecht war. Ja, bestätigt er das. Nur etwas mehr Spin. Wieder rauf, an den Rand und mehr Schwung. Diesmal war es noch einfacher, wusste ich ja vorher schon was mich erwartet. Wieder sehe ich für ein paar Sekundenbruchteile den schwarzen Himmel, orientierungslos. Mit etwas zu viel Schwung lande ich diesemal etwas mehr auf dem Rücken (etwas mehr, nicht auf ;). Leichts Autsch. Ok ok.

Ich glaube ich hab auch genug. Ich springe noch zweimal einfach so runter und höre dann auf. Ich habe das Gefühl, dass das Wasser durch Augen, Nase, Ohren und Mund nur so in mich hineingeströmt ist. Vor allem tief in den Ohren scheint es zu stecken. Ich schnappe mir mein Handtuch, trockne mich ab und beobachte weiter, wie Mike vom Einer und Dixon vom Dreier springt. Vor allem Dixon hat der Eifer gepackt. Er versucht schon die ganze Zeit vorwärts abzuspringen, aber dabei einen Rückwärtssalto zu machen. Meistens landet er auf dem Rücken, inzwischen hat er es aber immerhin schon fast bis zum auf den Kopf geschafft. Wieder und wieder springt er. Hier ein au, da ein weh.

Jason geht es inzwischen wieder besser und Josh hat sich mit Cherry wieder auf den Heimweg gemacht. Während sich nun Mike und Dixon im Wirpool mit anderen, unbekannten Nachbarn vergnügen (Stichwort Bikini) gehen Jason und ich zurück. Barfuss über die Strasse. Die sind hier so sauber, da würde ich drauf schlafen. Ich merke, dass mir meine Erkältung oder was auch immer das ist weiter zu schaffen macht. Ohhh, wie ich das hasse krank zu sein.

Ich sage den Jungs, dass ich sie am nächsten Tag verlassen werde. Ich brauche einen Ort wo ich mich in Ruhe erholen kann, da ich mich inzwischen doch recht krank fühle. Am Vortag habe ich mir mit Jason und einem weiteren Gast etwas Medizin geholt. Die hilft zwar, aber ich habe Schlafnachholbadarf und ich brauche einfach nur Ruhe. Ich buche mir drei Nächte in dem Ramada Inn wo ich vorher schon war. Gab ein gutes Angebot, auch wenn es teurer ist als ein Motel 6. Aber das Motel 6 wiederum liegt direkt an einer Interstate (das tut es eigentlich so gut wie immer) und ich weiss ja, dass die Wände dort Hauchdünn sind. Da war das Ramada doch viel, viel angenehmer.

Ich lege mich also wieder auf "meine" Couch, schlucke die Medzin (Hustensaft), bestöpsel meine Ohren und wiege mich in den Schlaf.

06 June 2005

Tag 40 - WG/BBQ

Tag 40 - WG/BBQ | 29.05.05

Wieder werde ich relativ früh wach, dafür dass ich relativ spät ins Bett bin. Mein Husten, den ich seit ewig mit mir rumschleppe will nicht weichen und macht mir zu schaffen. Was ich Morgens so aus meinem Hals zu Tage fördere beschreibe ich lieber nicht und ich gehe auch gar nicht näher darauf ein, aber ich bin immer wieder froh, wenn ich es entbunden habe, was leider nur mit lautem Röcheln verbunden möglich ist. Ich denke so langsam sollte ich was dagegen unternehmen.

Dixon ist wieder als erster auf und hockt am Rechner. Jo mei, was soll ich tun? Hocke ich halt vor meinem. Er steht auf und holt sich ein Bier. Ob ich auch was trinken will? *Hüstel* Ne, danke. Ist doch noch Morgen, denke ich mir, schiele auf die Uhr und korrigiere, es ist immerhin schon Mittag. Aber ne, bin ja nicht so der Bierfetischist. Alle anderen pennen noch. So gegen Mittag werden nach und nach die Leute wach und wuseln durchs Haus, meistens zum Comp.

Alle ausser Dixon müssen heute arbeiten. James ist bei seiner Familie in Fresno. Wo irgendwie übrigends alle herkommen. Und wenn das Wort "Fresno" fällt, dann winken immer alle ab: Buaah, voll tote Hose da. Nix los, kannste nix machen und so.

Nicht viel später kommt der immer gut gelaunte James zur Tür rein, grüst mit dem üblichen "Ey nerds, whats up?" und schmeisst sich auch sogleich an den Hightech-Grill auf der kleinen Terasse hinter dem Haus. BBQ ist angesagt. Ein weitere Gast kommt zur Tür herein, die eigentlich nie abgeschlossen ist. Ryan, einen halben Kopf grösser als ich und leicht nuschelnd, dafür umso schneller redend. Er hockt sich vor Evans Rechner und zockt WoW, wozu er immer wieder lautstark Kommentare abgiebt, wenn etwas besonders gut oder gar nicht so klappt, wie er das möchte. Bei zweiterem meistens mit einem Fluch verbunden, was bei mir unweigerlich ein Grinsen nach dem anderen auslöst.

Es kommen noch zwei weitere Gäste vorbei, wobei ich ihn vom Pokern kannte und sie seine Freundin ist. Weiterhin in Begleitung ein Minihund, der immer wie wild durch die Wohnung wuselt. Meistens auf der Jagd nach einem durchsichtigen Ball, der abwechselnd rot und blau leuchtet. So Diskomässig. Später wird er die Lust an dem Ball verlieren und ihn einfach liegen lassen. Da kann er noch so abgefahren blinken, der Ball.

Es wird also gegrillt, gefuttert, getrunken und gequatscht. Naja, und gezockt. Später hocken sich vier in das Poker-und-Jason-Schlaf-Zimmer und spielen am Came Cube. Zwei machen irgend was mit den Karten und ich gucke ein wenig bei allem zu. Die anderen Jungs kommen zur Mittagspause (was wegen dem Schichtbetrieb so gegen halb acht Abends ist) und stellen fest, dass James das Fleisch gegrillt hat, was für den nächsten Tag bestimmt war. Morgen ist nämlich Memorial Day und damit Feiertag. Dixon hat mich schon einen Tag vorher darauf hingewiesen, dass ich dann unbedingt zum Pool muss, weil da jede menge Mädels nur mit Bikini bekleidet unterwegs sind. Aha, soso. Ob das hier was besonderes ist frage ich mich. Schaun wir mal.

Der Abend verläuft so vor sich hin. Was nicht spannend klingt, vielleicht sogar langweilig. Das wäre dann aber ein falscher Eindruck, denn es ist eine lustige Truppe, so dass es nie langweilig, sondern dauernd irgendwie spassig ist. Dennoch gibt es keine weiteren besonderen Vorkommnisse die erwähnt werden müssten. Aso. Doch. Als ich mich auf die Couch - mein Bett schmeissen wollte, lag da Ryan und razte vor sich hin. Hm, na gut. Steht ja noch eine Couch daneben. Die ist leider etwas schmaler, aber mein Gott, ich bin schon wieder so müde, ich könnte auch auf dem Boden schlafen. Oropax rein und augen zu.

02 June 2005

Tag 39 - Männer WG

Tag 39 - Männer WG | 28.05.05

Glücklicherweise ist es eine gemütliche Couch, aber ich glaube das liegt teilweise daran, dass ich immer extrem übermüdet auf ihr geschlafen habe. So gegen elf werde ich wach, geplagt von einer drückenden Blase. Dixon ist gerade aufgestanden und hat sich vor seinen Rechner gepflanzt. Es ist mir zu hell und ich mir zu wach, also tue ich es ihm gleich. Jogginghose, Toilette, Rechner.

Mein Ziel heute: Lvl 60 in WoW (was ich ja schon mal erähnt hatte). Sonst keine weiteren. Also ein reiner Spieletag. Dixon hat heute frei, alle anderen müssen arbeiten. Bevor sie losziehen frage ich, ob ich noch zwei oder drei Nächte bleiben könne. Klar, kein Problem, hier sind dauernd irgend welche Leute. Prima, brauche ich mir darüber erstmal keinen Kopf mehr machen.

Die Zeit verfliegt und ich spiele und quatsche. Dixon zieht los, zum Markt in der Nähe. Mein Zeitgefühlt verlässt mich an dieser Stelle komplett. Josh kommt irgendwann so gegen 19.30h zur Mittagspause nach Hause, zischt ein Bier und macht sich wieder ab. Ich hab noch nix gegessen und fahre zu der Mall wo ich ihn zum Starbucks getroffen habe. Dort mache ich es mir bei einem Mex gemütlich und ordere das Spezialmenü des Tages. Was auch immer das ist. Hoffentlich nicht Resteverwertung von gestern. Es kam dann ein Burrito mit Rind und Pampe. War ganz schmackhaft. Nebenbei beobachtete ich ein Basketballspiel im Fernsehen.

Nach dem Auffuttern schlenderte ich zum Supermarkt nebenan und kaufte mir was zu trinken. Genauer gesagt den Jungs. Zwei Zwölferpack Becks als kleines Dankeschön fürs Übernachten. Mir eine kleine Flasche O-Saft.

Zurück im Haus war keiner da. Also weiterhin WoW, meinem Ziel bin ich noch nicht nahe genug gekommen. Irgendwann kommt Dixon wieder und hat sich eine neue Maus gekauft. "Ich liebe es neuen Hardwarekram auszuprobieren" sagt er. Yep, das kenne ich, grinse ich zurück. Die Zeit verfliegt so vor sich hin und Dixon fragt mich, ob ich Lust habe heute Abend mit Bar-hoppen zu gehen. Klar, bin dabei. Wo hoppeln wir denn hin? Weiss er noch nicht. Von einer Bar zu anderen halt. Alright.

Irgendwas klappt nicht so mit Absprache und wo und wie oder doch. Habs nicht so ganz verstanden. Jedenfalls machen wir uns irgendwann (so gegen elf glaub ich) auf den Weg. Erstmal zu der Bar wo ich zwei Abende zuvor schon war. Prima, ist zwar nicht der allerschönste Ort, aber zum Rumhängen total in ordnung. Er fährt, aber ich habe es auch angeboten. Dort angekommen treffen wir wieder auf ein halbes dutzend Leute, die auch bei der Firma arbeiten. Die hängen hier irgendwie alle ab. Fast jeden Abend habe ich so den Eindruck. Der Lärm und so mancher Alkoholpegel macht es mir allerdings schwer, mich mit ihnen zu unterhalten. Immer wieder muss ich nachfragen, was sie gesagt haben. Trotzdem sind alle geduldig und nett. Ich merke allerdings, dass mein Hals, der seit fast zwei Wochen von einem nicht schwinden wollenden Husten heimgesucht wird, darunter leidet. *Röchel*. Dixon holt den ersten Pitcher mit Coors Light. Prima, ist ja wie Wasser. Auf Brummschädel hab ich sowieso keine Lust. Der Krug ist schnell geleert und ich sage ihm, dass ich jetzt den nächsten holen werde. Ne, er hat nen Tab offen, er macht das schon. Hmmm, ist echt schwer die Jungs zu irgendwas einzuladen. Na gut, ich finde schon eine Gelegenheit. Das Bar-Hopping wurde gecancelt. Ok, zur Kenntnis genommen.

An diesem Abend saßen und quatschten und beobachten wir nur. Kein Billard oder Tischfußball, was hier übrigends "Fussball" heisst. So richtig fit waren wir beide nicht, also beschlossen wir zu gehen. Auf dem Weg zum Ausgang fing uns die Freundin von einem der Typen ab und fragte ob wir schon gehen. Ja, ach, müde und so. Ja, aber da wäre noch der andere Kerl von dem wir uns noch nicht verabschiedet haben und so. Na gut, Kommando zurück und doch noch bis 2h festgehongen. Zu uns setzte sich ein Mädel, die aber zu einer anderen Gruppe gehörte. Sie spendierte uns dann großzügig immer von ihrem Pitcher, was dem Typen den er eigentlich gehörte nicht so passte. Aber sie hörte nicht auf sein nein und auf unser muss-nicht-sein-danke auch nicht. Ich deutete das mal so, dass sie nicht wollte, dass er so viel trinkt.

Irgendwann kam die Durchsage, dass jetzt letzte Runde ist und dann der Rausschmiss. Fahrt zur Haus-WG .... und da verliessen sie ihn. Der Abend war jedenfalls noch nicht zu Ende und dauerte wieder mal so bis 2 oder 4 Uhr. Poker? Ich weiss es nicht. Egal. Stöpsel, Schlafsack, Couch.

Tag 38 - Blind Date

Tag 38 - Blind Date | 27.05.05

Warum? Eine Ein-Wort-Frage mit unendlich vielen Antwortmöglichkeiten. In meinem Zusammenhang so rethorisch wie sie nicht rethorischer sein könnte. Warum hab ich Idiot mich für elf Uhr verabredet? Mein Handy war nicht schnell genug, ich wurde kurz vorher wach, stellte es aus und stand unter stillem Ächzen, Stöhnen und innerem Widerwillen auf. Muhääää. Müüdääää. Ab unter die Dusche meine Sachen zusammengepackt und losgefahren. Ich suche nach einem Zettel um eine "Danke Jungs, ihr seid so cool" Nachricht zu hinterlassen. Finde aber keinen, also lass ich es.

Ich finde den vereinbarten Treffpunkt "South Coast Plaza" auf anhieb, parke draussen und gehe rein. Ein nettes Einkaufszentrum mit für meinen Geschmack zu vielen Schicki-Micki läden. Auf der Karte mache ich den Starbucks aus und setze mich an einen Tisch von dem aus ich den Eingang überblicken kann und ich auch nicht übersehen werden kann. Siehat von mir ja Fotos gesehen. Ich aber nicht von ihr. Ein echtes Blind Date. Hihihi. Wasn doofes Gefühl eigentlich. Irgendwie. Und irgendwie nicht. Ich beschliesse, sollte ich mal ein echtes Blind Date, so mit Absicht dahinter und so haben, dann werde ich das nicht machen. Das ist mir zu doof. So sage ich mir, dass ich nichts zu verlieren habe. Ich sitze eh jeden Tag in einem Starbucks und ob jetzt hier oder 10 Minuten mit dem Auto weiter weg - schönen Gruß von Wayne.

Ich bin ca. um 10.30h dort, packe meinen Laptop aus und bestelle nix. Was übrigends viele machen, ohne dass man doof angeschaut wird. Künde ist König, jaja, so ist das hier. Einmal Wasser mit Eiswüfel. Kost nix. Bitteschön.

Ich vertreibe mir meine Zeit wie üblich und schiele immer wieder zum Eingang. Nüx. Egal. 11.45h. Hmm... hat sich das wohl anders überlegt. Egal. Hunger. Ich packe meine Sachen zusammen und schlendere durch das Plaza.


Wie das wohl aussehen würde, wenn sie die alle loslässt *nagnagnag*

Kein ansprechender Laden zum Futtern dabei. Ich schwinge mich ins Auto und fahre wieder nach Costa Mesa. Dort sehe ich einen "Panda Express" und direkt daneben einen Starbucks. Ostern und Weihnachten zusammen. Ich hole mir ein 2 Gerichte Teller mit Reis und zwei Hähnchengerichten zum dort essen. Lecker, alles weg. Und nach dem Essen sollst du keine Rauchen oder 10 Schritte zum nächsten HotSpot tun. Mit dickem Bauch schob ich mich also rüber und stellte fest, dass nicht eine Sau ausser mir dort war. Ey, whassup? Warum ist es hier so leer? Wisse sie auch nicht, aber ihr soll es recht sein. Ok, ich geh schon wieder. Höhö... Nene, schon ok. Ich überlege und überlege und erkläre, dass ich die Karte schon hoch- und runtergetrunken habe und nicht mehr weiss, was ich noch alles ausprobieren soll. Sie schlägt mir was vor, ich verstehe kein Wort und sage "Au ja, das probiere ich". War irgend was mit Kaffee, mir nur nicht süß genug, also noch etwas nachgezuckert. Sonst ganz ok.

Ich spiele wieder WoW und ein kleiner Junge schaut mir dabei mit großen Augen zu. Tsja, Buddy, das Spiel ist ab 12 (glaub ich), sonst würde ich dich ja mal ranlassen. Gelogen, an meinen Character lass ich nur eingefleischte Fans ran. Das Mädel meldet sich per Chat bei mir und schreibt NUR IN GROSSBUCHSTABEN. Das hat bei mir so eine Bedeutung wie ICH SCHREIE! Huchi. Sie hätte eine Stunde im Auto gewartet. Hä? Ich erkläre ihr, dass ICH knapp eine Stunde im Starbucks war, aber man dort schwer mit dem Auto hinkommt. Aha, dort gibt es wohl zwei von den Läden. Einen draussen, einen drinnen. Hallo?! Woher soll ich das denn wissen. Bin ich hier der Fremde oder Du oder wie oder was? Ich entschuldige mich dreimal, auch wenn ich das eher von ihr erwartet hätte. Naja. Ich sage ihr, dass ich erst noch ein paar Sachen zu erledigen habe und mich in zwei bis drei Stunden nochmal melde wenn sie will. In der zwischenzeit solle sie mir ein Bild von sich schicken. Ich mag - falls sie immer noch Interesse hat - ungern nochmal warten ohne zu wissen auf wen ich warte. Sie schickt mir ein Bild, während ich in WoW weiter Levele. Wir verabreden uns später für 19h in einem anderen Starbucks in einem anderen Einkaufszentrum. Draussen. Ok, ich hab ja sonst eh nix vor.

Ich fahre also dorthin, finde kaum einen Parkplatz weil ganz schön voll, latsche gerade rüber und bekomme einen Anruf auf meinem Handy. Ich hatte ihr die Nummer für alle Fälle gegeben. Sie musste noch tanken und kommt daher etwas später. No problem. Ich warte draussen und schaue mir die Autos an, die da so vorbeifahren. Vier oder fünf Teeniemädels toben rum und besprühen sich mit Luftschlangen aus der Dose. Ein Wagen hält mit Warnblinker an einer Stelle, wo er das nicht dürfte. Ein privater Sicherheitsbeamter steht regungslos an der Seite. Im Schneckentempo rollt ein Polizeiauto (die Mädels nannten die immer Popo) an und hält neben dem Auto mit Warnblinkern. Der Polizist macht im Schneckentempo eine Geste mit der Hand und der Wagen fährt weiter. Drei Meter weiter hält der Popo-Wagen an und der Popo steigt aus und kriecht rüber zu dem Sicherheitsbeamten. Da wo die Mädels tobten waren auf einmal vier weitere private Sicherheitsfuzzis und guckten ganz streng. Die Teenies waren jetzt gar nicht mehr lustig und laut, sondern leise am Luftschlangen wegmachen. Ja, sowas wird hier nicht geduldet. Ein weisser BMW X3 hält an der Stoplinie und sie winkt mir aus dem Auto zu. Aha, das ist sie wohl. Ich springe rüber und ins Auto. Hallo, ich Marius. Hallo, ich Imelda. Ich erkläre ihr, dass es wenig Parkplätze gibt und ich daher zu ihr ins Auto hüpfte. Wir finden dann nach fünf Minuten suchen einen und gehen zum Starbucks.

Also ich kürze den Abend jetzt mal ab. Starbucks, wo sie mir von ihrem kürzlichen Mexikourlaub erzählt hat, Kino (Kingdom of Heaven - naja) wobei wir erst von einem Kino zum anderen gefahren sind und dann nochmal vor dem Kino warten mussten. Der Film war dann um eins oder so aus. Dann noch ein bisschen im Auto quatschen. Ich war tothundemüde, bin ich doch schon so früh aufgestanden. Sie war ja nett, aber für meinen Geschmack zuuuuuu nett. Irgendwann schaffte ich es dann, mich von ihr zu verabschieden. Es war ein wirklich schöner Abend, für sie übrigends das erste Date seit vier Jahren. Ups. Da hatte sie wohl evtl. was anderes vor. Naja.

Ich fuhr wieder nach Costa Mesa, um nach dem Motel 6 ausschau zu halten. Vorher hielt ich an der Bar, wo wir den Abend vorher verbracht hatten. Vielleicht treffe ich die Jungs ja nochmal. Huch, war schon fast halb drei, da war also nur tote Hose. Da ich nicht mehr genau wusste wo das Motel 6 zu finden war, parkte ich vor dem Starbucks, wo ich zuletzt gewesen bin und schaute im Laptop nach. Der Hotspot funzt ja auch wenn der Laden zu ist. Josh bimmelt mich per Messanger an, was denn so abgeht. Ich sage nicht viel und erzähle, dass ich gerade vor nem Starbucks parke. Ob ich denn eine Bleibe für diese Nacht hätte. Nö, ich gucke gerade nach einer. Die Couch stehe mir jederzeit zur Verfügung. Hmmm... ach cool. Warum eigentlich nicht?

Ich fahre also wieder nach Irvine und werde freundlich begrüsst. Ich erzähle etwas von meinem Tag und was wir dann noch gemacht haben - wenn überaupt - entzieht sich meinem Gedächnis. Haben wir gepokert? Hmmm.... Verdammt. Ich bin sowas von hinterher mit meinem Blog. Egal. Evtl. haben wir gepokert und evtl. bin ich nochmal besser geworden. Wenn, dann aber nicht um Geld und ich habe evtl. den zweiten Platz gemacht. Evtl. aber auch erst am nächsten Abend, so dass ich das evtl. nochmal schreiben werde. Aber ganz sicher bin ich dann ins Bett und es war ganz sicher schon wieder so vier oder fünf Uhr. Verreisen tue ich nie ohne, daher war ich froh welche dabei zu haben: Oropax. Die Rechner, welche nicht weit weg waren, machen nämlich einen ganz schönen Lärm. Also Stöpsel ins Ohr, Schlafsack über den Kopf und weggeratzt.

Tag 37 - Housing WG

Tag 37 - Housing WG | 26.05.05

Ich glaube ich hatte es schon erwähnt. Meine Rundreise ist beendet und ich lasse jeden Tag einfach auf mich zukommen. Touriaktivitäten stehen nicht mehr auf meinem Plan, statt dessen möchte ich lieber das echte amerikanische Leben sehen und genießen. Dass das Schicksal an meinem Leben mehr als nur Teilhaber ist haben mir etliche Situationen bewiesen und so - da bin ich mir ganz sicher - werden noch unzählige folgen.

Nichts übers Knie, aber einen Frühstückmuffin- brechend wollen checkte ich aus dem Hotel aus und fuhr zum Früh-, Mittags- und Abendkaffee. Ausgecheckt deshalb, weil ich dort nur zwei Nächte gebucht hatte. Beim verlängern stellte ich erschrocken fest, dass es zum einen nur noch für eine Nacht ein Zimmer gab und sie danach ausgebucht waren und zum anderen diese Nacht auch noch unverschämterweise teurer war. Ein Motel 6 war nicht allzu weit weg, so das ich das als nächstes Ziel anfokusierte. Bei Gelegenheit jedenfalls. Erstmal schauen was der liebe Gott sich heute für mich ausgedacht hat.


Name nicht ganz richtig auf meinem Creme Caramel Macciato und einem kleinen aber oberleckerem Espresso Brownie.

Ich saß im Starbucks, genoss mein frisch Erworbenes und tausche mit den Mädels die Bilder vom Vortag aus und stelle fest, dass heute hier ganz schön wenig los ist. Ich spiele wieder ein wenig WoW, um meinem Ziel Level 60 zu erreichen, ein wenig näher zu kommen. Josh, der Junge der es mir ermöglicht hat die Spielefirma mal von innen zu sehen, mailt mir und wir verabreden uns auf einen Kaffee im ... na wo sonst? Im Starbucks. Aber nicht hier in Costa Mesa wo ich bin, sondern in Irvine, wo er wohnt. Das ist ca. 15 Minuten mit dem Auto entfernt. Ich packe also meine Sachen und ziehe um.

Ich bin zwar etwas zu früh da, aber was macht das schon? Hotspot sei dank und so. Josh kommt mit Evan, einem Arbeitskollegen im selben alter (beide Anfang 20). Ich erspare mir bei den Jungs sämtliche Betitelungen-vor-dem-Namen, weil ich sie einfach zu oft gebrauchen werde. Ich spendiere beiden einen Frappuccino, als klitzekleines Dankeschön. Wir setzen uns nach draussen in die Sonne und quatschen. Ich beantworte die typischen Ami-trifft-Deutschenfragen und stelle die typischen Spielefan-trifft-Spielefirmamitarbeiterfragen. Josh sagt, sie wollen nach Hause und ein bisschen was am Computer erledigen und sie hätten heute Abend Pokerrunde. Ob ich nicht mitkommen will. Klar, cool. Fo sho! (Das ist Slang und bedeutet "for sure").

Wir fahren also zu deren Haus, welches in einer wunder, wunderschönen Gegend liegt. Ruhig, sicher, sauber. Neid. Sie hausen dort in einer fünfer WG und alle arbeiten in der selben Firma. Da wären noch Dixon, Jason und James. Wie ich später feststelle haust Jason in der Garage auf einer Couch, wo auch der Pokertisch drinsteht. Und der Fernseher mit XBox und GameCube, sowie der Getränkekühlschrank fürs Bier.

Wenn man zur Tür reinkommt ist zur linken der Computerraum, rechts die Garage und gerade aus die Treppe nach oben sowie das Wohnzimmer. Links vom Wohnzimmer, also hinter dem Computerraum ist die Küche und die Terasse. Jeder hockt vor seinem Rechner (der Raum ist ca 12 qm gross, äh klein) und ich kann dem folgen, indem ich das vorhandene WLAN nutze. Ich werde von allen freundlich begrüsst und es dauert auch nicht lange, bis weitere Gäste kommen.

Mir wird ein Becks angeboten, was ich aber dankend ablehne, weil es mir noch zu früh ist (sieben oder so). Mein Hinweis, dass ich auf amerikanisches Bier stehe und Miller mein Lieblingsbier ist, wird lachend und staunend aber vorallem verständnislos zur Kenntnis genommen. In der eben erwähnten Garage steht ein extra Pokertisch mit Chips. Hui. Sehr professionell. Ich lass mir das Spiel erklären, verzichte aber erstmal, mitzuspielen. Einsatz ist 40$. Damit hätte ich prinzipiell kein Problem, aber zum einen nicht genug Bargeld dabei und zum anderen als total blutiger Anf-nger dann doch etwas Hemmungen soviel Geld rauszuwerfen. Ich gucke also zu und beobachte die Leute. Das mache ich ja quasi sowieso gerne und ich glaube das hilft in diesem Spiel sehr gut. Evan ist als erster seine vierzig Chips los. Im vergleich zu allen anderen verdammt schnell. Er ist total frustriert. Nach einer halben Stunde schmeisst er nochmal 20$ auf den Tisch und - schwupsdiwups - ist auch das los. Alle anderen (weiteren 6 Spieler) sind noch im Spielgeschehen. Weitere 15 Minuten macht er weitere 20$ locker und - wupsdischwups - sind auch diese schnell weg. Er hat nicht eine Runde gewonnen. Man war er frustiert. Und ich umso froher, nicht mitgespielt zu haben. Inzwischen habe ich mir das Zuschauen mit einem Becks geteilt und beschlossen, lieber nicht mitzuspielen. Wir hatten alle eine menge Spaß und es lief nicht Pokerface-, sondern eher Labermässig ab. "Ha, meine zwei Asse kannst Du eh nicht überbieten" und so.

Nach dem Spiel teilte Josh mir mit, dass sie noch in eine Bar "um die Ecke" gehen würden, ob ich nicht mitkommen will. Klar, mache ich doch gerne. Da wir zu viele für ein Wagen sind, fahre ich und nehme Evan und ... Name vergessen mit. Ich sage den Jungs, dass ich heute so gut wie nix gegessen hab und unbedingt was brauche. Sonst falle ich nach dem ersten Bier um. Wir machen also einen kleinen Schwenk und ich Drive-In in einen Carlson Jr., einen Burgerladen, für den Paris Hilton eine anschauliche Werbung im Fernsehen macht. Ich bestelle mir einen Six Dollar Burger, der erstaunlicherweise nur 4.28 $ kostet. Ich futtere ihn auf dem Parkplatz während wir uns über Autos und die Deutsche Autobahn unterhalten. Ich merke wie immer an, dass ich es komisch finde, dass hier in Amiland die fetten Autos rumprotzen, obwohl sie sowieso nicht ausgefahren werden können. Ich erkläre, dass das Fahren bei uns schwerer ist (meiner Meinung nach), weil man nur links überholen darf und generell viel mehr Konzentration braucht.

Der Burger ist alle und wir fahren zu der Firma wo sie alle arbeiten und gabeln zwei weitere Leute auf, die im Auto auf uns warten. "Ihr seit 25 Minuten zu spät!" begrüssen sie uns. Upsi. Wusst ich nicht. Wir brausen los und landen in Costa Mesa, ganz in der Nähe wo ich noch lezte Nacht genächtigt habe. Den Namen der Bar habe ich schon wieder vergessen, bzw. nie richtig verstanden. Eher so ein wenig abgefuckt, sagen wir mal ungepflegt. Aber trotzdem ein lustiger Aufenthaltsort. Es gibt dort 150 verschiedene Biersorten aus aller Welt. Der Boden ist übersäht mit Sägespähen und vor allem Erdnusschalen. Es wird überall geraucht, was mich sehr verwundert, denn das ist ja hier in Cali gar nicht erlaubt. Später stelle ich fest, dass man sich eigentlich draussen befindet, es ist nur überdacht. Aber eben nicht überall und ich glaube das ist der Trick. Es gibt zwei Billard- und zwei Tischfussballtische. Evan, der auf der Fahrt hierher schon einen grossen Becher Jägermeister geleert hat, holt einen Pitcher Newcaslte und zwei Gläser. Eins für ihn, eins für mich. Sehr nett, danke. Während ich mein erstes Bier noch nicht mal zur Hälte leer habe, schenkt er sich sein zweites ein.

Die Stimmung ist gut, die Musik so RMB, leicht Hiphopig, aber alles in allem Gemischt. Die Mädels, die alle auf mich den Eindruck machen, überhaupt keinen Alkohol zu vertragen, verhalten sich genauso, wie es mir mein Eindruck vermittelt. Leicht unkontrolliert, sehr ausgelassen tanzen sie quer durch die Gegend. Sehr darauf aus, sich selbst darzustellen, ganz nach dem Motto: Ich habe hier am meisten Spaß. Womit ich nicht sagen will, dass sie keinen Spaß hatten. Evan nuckelt fleissig am Pitcher, während ich immer noch am meinem ersten Bier nippe. Er holt einen zweiten Pott. Wir wollten uns gerade am Tischfußball vergnügen, als Evan von einer Angeheiterten zur Seite geschupst wird. Sie möchte spielen. Nü, das kann ja heiter werden. Wurde es auch. Mitgezählt hat eh keiner, just for fun, you know. Noch eine Runde gegen James und weiss ich gar nicht mehr. Wir wurden als Verlierer deklariert und räumten das Feld. Egal. Die eigentlich mehr als nur Angeheiterte und ihre Freundin rächen sich auf ihre Weise an unseren Gegnern, die nun gegen zwei andere Jungs, welche das Spiel sehr ernst nehmen, spielen. Sie stellen sich hinter sie, nehmen die Hand der anderen und greifen damit an die Hintern der Jungs, begleitet von lautem, erheitertem Gekreische. Ich sehe niemanden, der nicht mindestens ein Grinsen im Gesicht hat.

Inzwischen zeigt der Alkohol bei Evan deutlich Wirkung. Sichtbar für alle anderen durch Schwanken und wiederholtem Zeigen mit Zeige- und Mittelfinger auf seine Augen. Was auch immer das bedeutet. Eigentlich deute ich das als "Schau mir in die Augen", aber hier konnte ich den Zusammenhang nicht erkennen. Aber er wiederholte diese Geste ca. 20 mal. Nun war er dran den Kicker zu bedienen. Die Bar schliesst um 2h und wir waren nicht mehr allzu weit entfernt. Irgend jemand fragte, wem der übrig gebliebene Pitcher gehörte. Evan bracht enoch ein "hier" hervor und bekam ihn kurz darauf auch schon mit dem Hinweis "austrinken" in die Hand gedrückt. Er setzte an, nahm einen Schluck, setzte wieder ab. Das noch zweimal, dann war sense. James übernahm und exte das Ding weg. Alle Achtung, war locker noch ein Liter drin. Ich hatte alles in allem nur zwei Bier getrunken, musste ja schliesslich noch fahren. Die Bar machte dicht und wir uns auf den Weg zum Parkplatz. James bot mir an, dass ich bei denen Pennen kann. Dankend, aber mit dem Hinweis, dass ich keine Umstände bereiten will, nahm ich an. Ne, wäre kein Prolem, bei denen pennen dauernd irgend welche Leute, dont worry. Cool.

Wir fahren also in Kolonne zurück, wobei ich in Rücksicht auf Evan besonders schonend fahre. Er schafft den Weg nicht mehr ganz ohne Hilfe zum Haus und die Treppe zu seinem Zimmer hinauf schon gar nicht mehr. Der arme Kerl, total done. Der Rest schnappt sich ein Bier aus dem Kühlschrank und hockt sich wieder vor die Rechner. Ein Mädel quatscht mich per Instant Messanger an. Bevor ich von Deutschland aus los bin hab ich mich auf einer Datingseite eingetragen und gefragt, ob mir irgend eine nette Dame die Stadt näher bringen kann. Ich ahnte da noch nicht, wieviele Leute, bwz. wie leicht ich welche kennenlernen würde, die diese Aufgabe übernehmen. Ich hatte gar nicht mehr an diese Anzeige gedacht, bis mich eben diese Dame anquatschte. Wo ich denn sei usw. Wir stellten fest, dass wir recht nahe beieinander waren (10 Minuten oder so) und verabredeten uns für den nächsten Tag um 11h in einem Starbucks. Da wusste ich noch nicht, dass mein Abend noch nicht zu Ende war, sonst hätte ich sicher nicht so einer Uhrzeit zugestimmt. Ich wusste nicht wie sie aussah, was mir aber auch total wurst war. Ich hatte ja nix weiter im Sinn, als weitere "locals" zu treffen und einen schönen Tag zu verleben.

Aha. Noch eine Runde Poker ist angesagt. Diesmal nur für fünf Dollar. Der Gewinner bekommt 20$, der 2. seinen Einsatz wieder zurück. Ok. Bin dabei. Für mein erstes Spiel schlage ich mich wacker und lerne fleissig dazu. Ich fliege immerhin nicht als ertes raus, das ist doch schon mal was. Ich teile Josh mit, dass ich am nächsten Morgen so eine art Date hätte und dementsprechend schon früh weg bin. Ich aber gerne wieder käme und wir in Kontakt bleiben. So gegen fünf Uhr ist dann Schicht im Schacht, ich breite meinen Schlafsack auf der Couch aus und knipse die Augen zu.

01 June 2005

Tag 36 - Costa Mesa Beach

Tag 36 - Costa Mesa Beach | 25.05.05

Da wir keine genaue Uhrzeit ausgemacht hatten ("Mittags irgendwann, Treffpunkt ... genau ... Starbucks"), war Weckerloses aufstehen angesagt. Easy going. Mal sehen was der Tag bringt. Also Duschen (ohne Probleme heute), dann zum Sterndollar. Ich streichelte meinen Laptop, beobachtete wie gewohnt die Umgebung - also jetzt nicht permanent, dass ich den Leuten tief in die Augen blicke, aber ich sehe mich halt gerne um und schaue was die Leute so machen. Z.B. kam da einer mit einem Porsche Turbo angedüst, trifft sich mit so nem schleimigen, jungen Typen, drückt ihm hundert Dollar in die Hand und verschwindet wieder. Zwischendrin quatschen sie über etwas, was ich nicht mitbekommen hab (ist ja auch nicht so, dass ich hier komplette Lauschangriffe starte). Ging um irgend einen Job. Der Porschetyp sah gar nicht nach Porschetyp aus und der Schleimi dafür umso mehr, aber mehr so möchtegernmässig. Oberlässig begrüssten sie sich auch nicht mit Handschlag, sondern so mit Faust an Faust und so. Ey, cool. Der Porschetyp war so um die Mitte Fünfzig, der andere so in meinem Alter. Vielleicht sollte ich noch dazusagen, dass der Jüngere kurz vor dem Älteren da war, seinen Laptop aufgebaut hat, kein einziges mal benutzte und sobald der Geldgeber wieder weg war er wieder alles abbaute und auch verschwand. Wieder was dazugelernt. It's no business like showbusiness.


Chai-Tea-Latte mit Soi-Milk und Banana-Hmmhmmhmm-Muffin.


Die Amis haben immer so geile Hinweisschilder. Das hier ist in jedem Restaurant zu finden. Und auf der Toilette hängt immer ein Schild, dass alle Angestellten ihre Hände waschen müssen bevor sie zur Arbeit zurückgehen.

Ich genoss mein Starbucksfrühstück und das Internet. Softball-fast-Profi-Stacey rief mich an und sagte, dass sie in 10 Minuten da seien. All right, take your time. Als sie dann ankamen (Ich-weiss-gar-nicht-welche-Hauptfächer-ich-alles-habe-Jeannie war auch dabei) grübelten wir erstmal was wir überhaupt machen wollen. Was ich denn sehen will? Öhh... ja, ich weiss ja gar nicht was alles zur Auswahl steht. Am Vorabend fanden sie es sehr belustigend, dass ich fragte, ob es hier einen Strand gibt. Dieser ist nämlich "direkt um die Ecke" (was bei den Amis aber durchaus auch eine halbe Autostunde sein kann. In diesem Fall ca. 15 Minuten mit dem Auto.) Wir beschlossen also zum Strand zu fahren. Ich fuhr. Und dass ich ein Cabrio hab fanden sie ganz toll. Aber ich bin froh nicht hinten sitzen zu müssen, da zieht es doch ganz schön. Ach, ganz vergessen. Während wir so grübelten kam auch Halb-Japanisch-Pearl an, so dass wir jetzt zu viert unterwegs waren.

Wir machten uns also auf dem Weg zum Strand und parkten irgendwo in dem naheliegendem Einkaufsviertel, welches aus Futterbuden (Restaurants) und Klamottenläden bestand. Seeeehr Surferorientiert. Auf der Strasse welche direkt am Strand liegt waren so Memorial-Plaketten für Surfer eingelassen. 1994 Best Surf Wasweissich und so. Aber alleine für das Jahr 1994 waren das mind. 6 Stück. Schien mir mehr wie so ein möchtegern Walk of Fame der Surfer zu sein, welches nicht mehr aktualisiert wurde als sonst was. Um die Ecke befand sich auch ein Surfermuseum, welchem ich aber aufgrund mangelndem Interesse keine weitere Beachtung schenkte. Während wir so über den Strand schlenderten und sahen, dass es hier gar nicht so viele Surfer gibt, watschelten wir etwas durch das Wasser und beschlossen zurückzufahren, um uns - was wir alle irgendwie vergessen hatten - Strandgerecht zu kleiden. Also Badesachen und Handtuch. Also zurück zum Auto und dann von einem Haus zum anderen, damit ein Mädel nach dem anderen sich umziehen kann. Zuletzt war ich an der Reihe und wir konnten uns wieder auf den Weg machen. Allerdings bescherte uns gemeinsam ein Problem: Wir hatten Hunger. Also ab zum Island Burger (oder so). Ich ass ein BBQ-Burger der zum einfacheren verspeisen einmal in der Mitte durchgeschnitten wurde. Was die Mädels genau hatten weiss ich nicht mehr. Zwei mit Burger, die dritte sowas Pizzamässiges. Als Dankeschön für die Stadtführung und mit dem Wissen, dass sie als Schülerinnen nicht so viel Geld haben und ohne mich hier gar nicht essen gegangen wären, übernahm ich die Rechnung.


Im Burgerladen. Das Handzeichen bedeutet soviel wie "Wir sind cool und hängen hier rum".


Widmungen auf einer Serviette.

Zurück am Auto sollte ich ein paar Bilder von ihnen mit dem Auto machen. Kein Problem. Allerdings viel deutlich auf, wie dreckig der Wagen war, hat ja auch schon ein paar tausend Meilen ungewaschen hinter sich. Ich frage ob ich den Wagen hier nicht irgendwo waschen kann, dauert ja nicht lange und dann kann ich auch schönere Bilder machen. Währe kein Problem - prima. Sie lotsen mich die Straßen entlang und wir landen wieder vor Starbucks-ist-mein-zweites-Zuhause-Pearl Haus. Hmmmm O.o Die Mädels bewaffnen sich mit Wasserschlauch, Putzmitteln und Schwämmen und ... ja ... waschen mein Auto. Uff. Ja, was ist das denn? Werden denn jetzt meine allerkünsten Träume war? Ich darf noch nicht mal helfen sondern muss zugucken. Ui. Wahnsinn. Das wäre ihr Dankeschön, dass ich sie zum Essen eingeladen habe. Babes - wo wollt ihr als nächstes Speisen? *G*


Ja, sie hatten Spaß dabei :)

Nach dem Waschgang gab uns Jetta-Fahrerin-Pearl noch eine private Tanzvorstellung. Hab ganz vergessen wie man den Tanz nennt, war aber sehr nett. Tsja. Und irgendwie war es dann schon 18 Uhr oder so und damit zu spät für den Strand. Wir quatschten noch ein wenig und ich fuhr sie wieder zum Starbucks, wo deren Autos standen. Hmmm, was mache ich nun mit dem angebrochenem Abend, den meine Uhr nun mit 19h bezifferte? Sorry, aber sie hätten alle keine Zeit mehr. Nö, kein Thema. Mittwoch? 20 Uhr? Zwei Stunden LOST Finale! Cool. Nach der Verabschiedung und Bedankung gings in den nahegelegenen Supermarkt wo ich mir eine Schale Erdbeeren und ich weiss nicht mehr was holte und dann ins Hotel und ab vor den Fernseher.

Nach dem ... sorry ... entäuschendem Serienende widmete ich mich noch ein bisschen dem Laptop und dann ein bisschen mehr dem Bett.


Nicht ganz zu zu erkennen. An der Kreuzung standen ein dutzend Polizeiautos und darüber kreiste ein Hubschrauber. Haben wohl irgendwas dingfest gemacht.