02 May 2005

Tag 12 - Interstate 8 nach Phoenix

Tag 12 - Interstate 8 nach Phoenix | 01.05.05


Meine geplante Rundreise:

1) San Diego
2) Phoenix
3) Sedona
4) Grand Canyon
5) Las Vegas
6) Death Valley
7) Reno
8) San Francisco
9) Back to LA

Oh mein Gott - hab ich den Wecker überhört? Das Licht ist an und die beiden Wir-sprechen-einen-fürchterlichen-Wales-Akzent-und-geben-uns-aber-trotzdem- keine-Mühe-deutlicher-zu-sprechen-Jungs sind dabei ihre Sachen zu packen. Fuck, ich hab verschlafen. Ein Blick auf meine Uhr sagte mir "1 Uhr". Hmpf. Er nuschelt mir was zu, ich grummel zurück, dreh mich im Bett um und schlafe weiter.

Dann klingelte mein Handy, der Typ unter mir war aber schon wach, weil er hier irgendwo arbeitet und daher wohl immer früh raus muss. Eine runde Mitleid. Nach meiner letzten Dusche in dem so toll renoviertem Bad wo man keine Möglichkeit hat mal was abzustellen hab ich meinen Kram zusammengepackt und gelernt, nie ohne Schuhe durch ein Jugendherbergenzimmer zu laufen. Nur mit Strümpfen bekleidet stapfte ich in eine Schampoolache und verteilte es erstmal im Zimmer. Bäh. Beim Auschecken bin ich noch kurz der Englisch-in-Kanada-studierende-Yijun begegnet. Sie gab mir eine Postkarte, auf der sie sich für den gestrigen Tag bedankt hat. Sehr nett.

Fluchtartig verliess ich das Hostel - endlich raus da - und schleppte mein Zeug 5 Blöcke weiter zum Auto. Ich hatte mir vorgenommen ein kleines Frühstück im Starbucks zu gönnen und mein Blog zu schreiben. Aber mein Verlangen die Stadt zu verlassen war grösser, so hatte ich dieses Vorhaben auf irgendwo unterwegs verlegt. Schliesslich hatte ich ja 5h fahrt vor mir und muss eh irgendwo pausieren.

Nach einigen Meilen änderte sich die Umgebung schlagartig. Zu erst Steppenmässig, dann Steinmässig und später Wüstenmässig. Das mit dem Starbucks war also nix.


Steppig (Holland soll flach sein?)


Steinig (wohin man auch schaute).


Sanding. Ein Paradies für Motorradfreaks (rechts leicht zu erkennen). Leider war nach diesem Bild mein Akku leer.

Das Fahren auf den Highways ist so einfach und unterfordernd, dass es einem auf Dauer ganz schön müde machen kann. Zum Glück hat mein Wagen einen Tempomat, so hab ich wenigstens keinen Krampf im Fuß bekommen. Da ich auf dem Internstate 8 (nach Osten) der Mexikanischen Grenze sehr nahe war, gab es eine Menge Border Patrol. Einmal musste ich anhalten. Ich war mir nur nicht sicher ob das wegen der Grenze war oder - wie es auf Schildern stand - um die Bremsen zu testen. Danach ging es nämlich 6% bergab (oh-ho).


Der PT Cruiser macht seinem Namen alle Ehre.

Tankstellen gibt es dort nicht so wie bei uns direkt an der Strasse, sondern man muss sich eher auf gut Glück eine Ausfahrt aussuchen und hoffen, dass dort eine ist. In der Wüste gab es dann aber zum Glück doch Schilder mit Hinweis auf "Gas". An einem Casino mitten in der Pampa bin ich dann runtergefahren und hab getankt. Schon witzig, denn sonst war da weit und breit wirklich nix.

Rastplätze gibt es so alle 100 km. Nicht zu vergleichen mit unseren. Diese hier sind gepflegt und laden wirklich zum Rasten ein. Als ich das erste mal aus dem Auto stieg schlug mir die Hitze ins Gesicht. 35° und trocken. Ui. Klimaanlage, ich mag dich. Sonst hätte ich mich vielleicht auf die Wiese gepflanzt.

Die Suche nach einem Starbucks hatte ich nun endgültig aufgegeben und widmete meine ganze Konzentration dem Verkehr. Wenn man ein anderes Auto mit 2 km/h Differenz überholt braucht man das natürlich auch.

Ich hab gar nicht auf die Uhr geschaut, aber ich glaube ich hab wirklich so um die 5 Stunden gebraucht. In Phonix angekommen war ich erst leicht entäuscht, weil ich mir das alles etwas kleiner Vorgestellt hab. Statt dessen diese riesigen Highways und Baustellen. Kaum war ich davon aber runter fand ich es ganz putzig. Nach dem einchecken erstmal ins Zimmer. Nach 10 Minuten Frendentanz schmiss ich mich aufs Bett und atmete tief durch. Mikrowelle, Kühlschrank, eine Dusche mit Duschkopf der nicht auf 1,5m Höhe hängt, ein Kingsizebett mit drei Kissen, Fernseher, Couch, Schreibtisch, Kaffeemaschiene. Yeha! Meistens sind es ja die kleinen Dinge im Leben, die es so schön machen. Und wenn es dann noch so viele auf einmal sind. Fantastisch. Der Raum ist dreimal so groß wie der im Hostel und dort war ich mit fünf anderen Leuten im Zimmer. Die Kloschüssel wurde zwar aus Liliputanien importiert, aber da sehe ich mal drüber hinweg. Ach geil. Sogar WLAN (kostenfrei) gibt es im Hotel. Nach einigen erfolglosen versuchen mich dort einzuloggen musste ich mir aber was anderes überlegen. Die Dame an der Rezeption hatte (erwartungsgemäss) keine Ahnung davon. Und da Sonntag ist war der Boss nicht zu erreichen. Der Hausmeister hat das Netzwerk zwar angeblich resettet, aber Zugriff aufs Internet bekam ich trotzdem nicht. Eine Fahrt zum nächsten Starbucks war also angesagt.

Nach EMail checken, Chai Te Latte (inzwischen schmeckt er mir richtig gut) und einem Muffin bin ich zurück ins Hotel. Die neue Desperate Housewive Folge wollte ich nicht verpassen.


Strawberry-Muffin und Chai Te Latte.

Später wollte ich mal die Hausbar abchecken (so gegen 22h). War aber wohl noch zu früh, war nämlich keiner da. Um 23h bin ich also nochmal hin. Das war dann aber zu spät, da war dann nämlich keiner mehr da. Geschlossen :(

Damit war der Abend gelaufen und ich streckte auf dem King-Size-Bett alle vier von mir. Ein erneuter Beweis, dass es einen Gott gibt. Herrlich.

Für den nächsten Tag hab ich mir Faulenzen als Hauptbeschäftigung rausgesucht. Es wird also nicht allzu viel zu berichten geben ... ^^

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